Der deutsche Debütant Kai Gotthardt hat eine weitere Überraschung bei der Darts-WM verpasst und ist in der zweiten Runde ausgeschieden. Der 29-Jährige verlor am Nachmittag mit 1:3 gegen den englischen Spitzenspieler Stephen Bunting. Gotthardt legte einen starken Start hin und gewann den ersten Satz. Im zweiten Satz vergab er mehrere Set-Darts, danach kippte das Spiel komplett.
„Den zweiten Satz muss ich einfach machen. Dann gewinne ich das Spiel wahrscheinlich. Danach habe ich nichts mehr auf die Kette bekommen“, sagte Gotthardt, der einen sichtlich geknickten Eindruck machte, bei Sport1. „Ich bin selbst schuld an der Situation.“ Statt des deutschen Außenseiters zog so der ehemalige BDO-Weltmeister Bunting in die dritte Runde ein, die ab 27. Dezember ausgetragen wird. „Er hat es weltklasse gemacht“, lobte Gotthardt.
„Es war ein geiles Debüt“
Für ihn war die erste WM trotzdem ein Erfolg. „Es war ein geiles Debüt“, sagte Experte Max Hopp, der selbst seit vier Jahren nicht mehr als Teilnehmer im Alexandra Palace war. In Runde eins besiegte der Deutsche Alan Soutar aus Schottland mit 3:1. In Gabriel Clemens, Niko Springer und Gotthardt sind nun die Hälfte der sechs deutschen Teilnehmer ausgeschieden.
Aus gesundheitlichen Gründen wurde zudem am Freitag kurzfristig ein Spiel abgesagt. Sandro Eric Sosing zog seine Teilnahme zurück, wie der Weltverband PDC am Nachmittag mitteilte. Der Außenseiter von den Philippinen hätte eigentlich gegen Ian White aus England spielen sollen, klagte dann aber über Schmerzen in der Brust bei der Spielvorbereitung.
Das medizinische Personal nahm Sosing daraufhin mit und untersuchte ihn. White zog direkt in die nächste Runde ein und will am Sonntag gegen Landsmann Ritchie Edhouse in die dritte Runde weiterkommen. Edhouse gewann im Oktober in Dortmund den EM-Titel. Letztmals Probleme mit Spielabsagen hatte der Weltverband PDC bei der WM 2022. Damals fielen mehrere Partien aus, weil Spieler positiv auf das Corona getestet wurden. Auch den damaligen Topfavorit Michael van Gerwen aus den Niederlanden erwischte es.
Florian Hempel schaffte derweil am Freitagabend den Einzug in die zweite Runde. Der Kölner, der zum vierten Mal beim Spektakel im Ally Pally antritt, gewann sein Auftaktmatch gegen den Niederländer Jeffrey de Zwaan 3:1. Hempel hat weiter die Chance, sein bestes WM-Resultat zu übertreffen: Der 34-Jährige stand zweimal in der dritten Runde und träumt von mehr: „Ich hätte schon Bock mal einen Run bei einem Major zu starten, wieso nicht bei der WM?“, sagte er vor Turnierbeginn. Als letzter der sechs Deutschen greift am Sonntag Martin Schindler ins Geschehen ein, der Gesetzte hatte ein Freilos in der ersten Runde und trifft auf den Engländer Callan Rydz.